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Sexuelle Störungen nach sexuellen Gewalterfahrungen

Menschen, die in der Vergangenheit sexueller Gewalt ausgesetzt waren, erleben ihre Sexualität oft als problematisch. Jemandem zu vertrauen, der ihnen körperlich nahekommt, fällt ihnen schwer. Bedürfnisse und Grenzen zu spüren, ist ihnen kaum möglich. Werden sie berührt, möchten sie am liebsten weglaufen. Angst, Ekel, Ohnmacht oder Bilder des Traumas drängen sich in ihre Wahrnehmung. Der Körper spürt nichts mehr, der Geist schaltet ab. Oft ist der Sex außerdem schmerzhaft oder einfach nicht möglich, weil sich der Intimbereich verkrampft. Viele Betroffene gehen Sex deshalb lieber aus dem Weg oder versuchen ihn irgendwie auszuhalten, obwohl es ihnen damit nicht gut geht. Andere setzen Sex ein, um menschliche Zuwendung zu erhalten und überwältigenden Einsamkeitsgefühlen zu entkommen. Sie sexualisieren und objektifizieren sich, ohne aber in der Lage zu sein, sich vor Risiken wie ansteckenden Krankheiten, ungewollter Schwangerschaft oder gewalttätigen Übergriffen zu schützen. Doch nicht nur die Betroffenen, sondern auch ihre PartnerInnen sind mit den Folgen der sexuellen Traumatisierung konfrontiert und fühlen sich dadurch nicht selten verunsichert und belastet.

In diesem Seminar vermitteln wir

• Grundlagen wissen zu sexuellen Störungen nach sexuellen Gewalterfahrungen
• Know-how für die traumasensible Sexualanamnese und Diagnostik
• einen therapeutischen Ansatz, der Elemente aus der Trauma-, Sexual-, Körper- und systemischen Therapie verbindet 

Zahlreiche Fallbeispiele, Videodokumentationen und Selbsterfahrungsanteile ergänzen die praxisnahe Informationsvermittlung.

Das Seminar richtet sich an Personen in therapeutischen und beraterischen Berufen, wie z. B. psychotherapeutisch tätige PsychologInnen, ÄrztInnen, SozialpädagogInnen und HeilpraktikerInnen, aber auch an SexualtherapeutInnen, SexualberaterInnen, KörpertherapeutInnen und PhysiotherapeutInnen.

Literatur: Büttner, M. (Hrsg.). Sexualität und Trauma – Grundlagen und Therapie traumaassoziierter sexueller Störungen. Schattauer/Klett-Cotta, 2018.

Veranstaltungsort
IGST e. V., Gaisbergstraße 3, 69115 Heidelberg
Termine
Kosten

340,00 Euro