Die einjährige Seminarreihe ‚Systemische Sexualtherapie‘ verbindet systemische Grundlagen mit sexologischen Behandlungsansätzen und vermittelt integrativ-sexualtherapeutische Methoden zu relevanten sexuellen Fragestellungen im Einzel- und Paarsetting.
Die Behandlung und differenzierte Begleitung sexueller Funktionsstörungen sowie andere Themenschwerpunkte des sexualtherapeutischen Alltags werden unter Berücksichtigung emotionaler, kognitiver, physiologischer und gesellschaftlicher Komponenten schulübergreifend aufgezeigt. Störungsspezifische Vorgehensweisen werden durch praxisnahe Fallbeispiele dargestellt und Interventionen in Kleingruppen geübt. Der Fokus wird daraufgelegt, sexualtherapeutische Kompetenzen zu entwickeln, ein anwendbares Vokabular und praktische Ideen kennenzulernen, um sich sowohl in der Gesprächsführung als auch in der Anwendung systemisch-integrativer Methoden sicher zu fühlen.
Ziel dieser Fortbildung ist, eine vertiefende therapeutische Kompetenz im Umgang mit spezifischen Fragestellungen sexueller Funktionsstörungen und deren möglichen Behandlungsoptionen zu erlangen, die Möglichkeiten und Grenzen ambulanter Sexualtherapie kennen zu lernen und einen professionellen Umgang mit Prozessen und Konflikten im Zusammenhang mit Sexualität zu bekommen. Es soll ein wesentlicher Beitrag geleistet werden, die erlernte Expertise mit Leichtigkeit, Selbstbewusstsein und Freude anwenden zu können.
Modul 1: Grundlagen & Methoden der systemischen Sexualtherapie
Systemische Haltung & Fragetechniken, Methoden & Neutralität, Erstgespräch & Auftragsklärung, Hypothesenbildung, emotionale vs. kognitive vs. genitale Komponenten
Modul 2: Anatomisch-sexologische Grundlagen & schulübergreifende Konzepte
Entwicklung & Anatomie, Erregungsmodi, sexologische Basics, Logik des Systems, Masturbation vs. Paarsexualität, Erregung - Stimulation - Penetration & Rezeptoren Screening
Modul 3: Sexuelle Funktionsstörungen I & integrative Behandlungsoptionen
Klassische vs. systemische vs. sexologische Sexualtherapie bei ausgewählten Themen wie Erektionsstörungen, vorzeitiger Samenerguss, Vaginismus, ...
Modul 4: Sexuelle Funktionsstörungen II & integrative Behandlungsoptionen
Integrative Methoden (u.a. Sensate Focus & Bodyscan, Embodiment) und körperorientierte Verfahren bei Erregungs- & Orgasmusstörungen, sexuelle Sucht, ...
Modul 5: Sexuelle Fantasien, BDSM & Fetische (Carina Pflumm)
Phantasien & Wünsche, sexuelle Präferenzen & Fetische, BDSM & Begriffsbestimmung, alternative Sexualpraktiken, Integration in die Paardynamik, Paraphilien
Modul 6: Spezielle und vertiefende Themen der Sexualtherapie
Traumaspezifische Aspekte der Sexualtherapie, Männlichkeit & Weiblichkeit, LGTBQIA, Diversität & Integration, Umgang mit Krankheit, Ethik, Offene Beziehungen
Methodische Inhalte
Die Informationsvermittlung erfolgt über Präsentation und Flipchart. Je nach Modul werden Fallbeispiele, Kleingruppenarbeit, Selbsterfahrung, Reflexion, Supervision, Übungen, Rollenspiele und/oder Diskussion angewendet. Um ein interaktives Lernen und Erfahren zu ermöglichen, können inhaltliche Schwerpunkte variieren.
Teilnahmevoraussetzung
Diese Fortbildung richtet sich an PsychologInnen, MedizinerInnen, PädagogInnen sowie psychosoziale BeraterInnen, die mit sexualtherapeutischen Themen arbeiten (wollen) oder ihr Wissen vertiefen möchten.