Oder: Wie kann ich dort systemisch arbeiten, wo ich nicht systemisch arbeiten kann? Sozialarbeit bedeutet viel mehr als Beratung – und systemische Sozialarbeit ist weit mehr als die Arbeit mit Familien. In verschiedensten Arbeitsfeldern bewegen sich Sozialarbeiter*innen in komplexen, dynamischen und oft herausfordernden Situationen, in denen sie u.a. entscheiden, begleiten, beschaffen und auch mal gegen den Willen ihrer Klient*innen Grenzen setzen müssen. Dabei stellt sich nicht selten die Frage: Wie kann ich dort systemisch arbeiten, wo ich scheinbar nicht systemisch arbeiten kann?
Dieses Seminar lädt dazu ein, die eigene Haltung im sozialarbeiterischen Tun zu reflektieren, systemische Grundannahmen arbeitskontextbezogen zu betrachten. Oft sind es kleine, aber wirkungsvolle „Kniffe“, die den Umgang mit Menschen bereichern können, Methoden, die dabei helfen können, mit Widerständen, scheinbarem Zwang und Mehrdeutigkeiten professionell und ressourcenorientiert umzugehen. Ob in der Arbeit mit „unfreiwilligen Klient*innen“, im interdisziplinären Team oder im Spannungsfeld zwischen institutionellen Vorgaben und dem Respekt vor Autonomie und Eigensinn der Menschen – es gibt immer mindestens 7 Möglichkeiten.
Was Sie erwartet: Im Seminar erleben Sie eine praxisnahe Verbindung von Haltung, Reflexion und methodischem Handwerkszeug. Sie lernen systemische Sichtweisen kennen oder vertiefen sie, probieren Interventionen an eigenen Praxisbeispielen aus und entdecken neue Perspektiven für Ihren Arbeitskontext und Situationen, in denen Sie – sofort nach der Rückkehr an Ihren Arbeitsplatz – systemische Denkweisen in konkretes Handeln übersetzen können.
Systemisch…
- … als Basis: Reflektieren Sie Ihr sozialarbeiterisches Handeln hinsichtlich der Ressourcen, Anliegen und Aufträge der Hilfesuchenden für die Sozialarbeit oft typisch komplexen Kontexten!
- … geht IMMER: Erweitern Sie Ihre Handlungsmöglichkeiten um systemische, lösungs- und ressourcenorientierte Werkzeuge, die sich auch in Situationen anwenden lassen, in denen Sie nicht im klassischen Sinn beraten oder therapieren.
- … auch wenn´s knifflig wird: Erarbeiten Sie sich kreative, respektvolle Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Widerstand, scheinbarem Zwang und „Unfreiwilligkeit“
- … Beziehungen gestalten: Stärken Sie Ihre Fähigkeit zur tragfähigen, wertschätzenden Beziehungsgestaltung mit Klientinnen und Kolleginnen – auch dann, wenn diese schwierig oder abstoßend/abschreckend sind
- … macht erfinderisch: Entwickeln Sie systemische Ideen für Reaktionsweisen in schwierigen oder ungewohnten Situationen!
Inhalte:
- Systemische Haltungen: Autonomie, Eigensinn, Verantwortung
- Systemische Hypothesen & Fragetechniken
- Ressourcen- & Lösungsorientierung in der Praxis im sozialarbeiterischen Alltag
- Umgang mit Widerstand, Auftrag und Aufgabenklarheit, auch bei mehreren Auftraggebern
- Zwangskontext neu denken: Wahlmöglichkeiten erkennen, entwickeln, erfinden
- Die VIP-Karte und andere Interventionstools
- Systemische Sprache und Umdeutungen
- Systemisches Arbeiten unter institutionellen Rahmenbedingungen
- Austausch, Reflexion und Praxis-Transfer anhand von Praxisbeispielen der TeilnehmerInnen
Einen kleinen Ausblick auf das Seminar und die Dozent:innen bekommen Sie hier:
https://www.youtube.com/playlist?list=PLKwH2kI8lw7c074tfLcqbp9_fuT-48ttu
Veranstaltungsort
DEZERNAT 16
"Seminarraum"
Emil-Maier-Straße 16,
69115 Heidelberg
Zusätzliche Informationen
Zielgruppe: 20 Sozialarbeiterinnen, Beraterinnen und Fachkräfte aus allen Bereichen der Sozialen Arbeit – mit und ohne Vorkenntnisse im systemischen Arbeiten – und alle anderen, die in ihrer Arbeit nicht nur beraten/therapieren, sondern auch verhandeln, eingreifen, vertreten, beschaffen oder einfach nur „da-sind“.
Umfang: 3 x 3 Tage
11.-13. Februar 2026
14.-16. April 2026
3.-5. Juni 2026
Mi 10 – 18 Uhr, Do 9 – 17 Uhr, Fr 9 – 13 Uhr (Mi und Do je 1 Std. Mittagspause)
Termine
Block 1 Mi. 11.02.2026 09:00 – Fr. 13.02.2026 17:00
Block 2 Di. 14.04.2026 09:00 – Do. 16.04.2026 17:00
Block 3 Mi. 03.06.2026 09:00 – Fr. 05.06.2026 17:00